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Dieses Projekt liegt schon ein paar Jahre zurück, aber ich hatte es bis jetzt nicht geschafft das Bildmaterial zu sichten und den Bericht dazu zu schreiben. Finde aber, das das Motorrad es wert ist hier zu erscheinen.

Für die beste Ehefrau von Allen sollte eigentlich ein Starrahmen 2 Zylinder gebaut werden. Entweder mit Britischem Paralleltwin oder V2 aus Milwaukee. Dann kam der erste Bandscheibenvorfall. Damit war dann nix mit Hardcore, es wurde ein Sofa auf Rädern gesucht. Da ich seit 25 Jahren Suzuki GS 750 fahre, fand das Angebot einer GS550L bei einem Händler in der Nähe interesse. Mit Frau hingefahren, gefeilscht und das gute Stück mit nach Hause genommen.

Die Suzuki GS550L ist von 1981. Es ist schon der Motor ohne Kickstarter und mit kontaktloser Transistorzündung verbaut. Sie wurde in den USA ertmals zugelassen. Es ist ein Sondermodell, weil es die letzten der 4 Zylinder 2 Ventil GS Modelle waren. Die neuen 4 Ventlimotoren der GSX Reihe wurden schon ein Jahr lang verkauft. Nur noch die 2 Zylinder GS gab es noch länger. Die 550L ist schon an sich recht selten, als US sondermodell noch etwas seltener. Ich habe nur sehr sehr wenige Bilder im Internet über dieses Modell gefunden.

Technische Daten:

4 Zylinder Luftgekühlter Reihenmotor mit 2 Ventilen DOHC

549 ccm Hubraum

Bohrung x Hub   56 x55,8 mm

Verdichtung 8,6:1 

50 PS bei 9000 u/min -  40Nm bei 7500

Gewicht ca.: 220 Kg

Höchstgeschwindigkeit (ehr theoretische) 180 Km/h






Das in das Motorrad viel Arbeit und auch noch viel Geld investiert werden musste, war von Anfang an klar.

Die GS kam aus den USA und wurde dort auch nicht viel bewegt. Als sie dann hier in Deutschland ankam, wurde sie leider sehr schlecht behandelt. Ihr Zustand war beklagenswert. Die Basis aber gut wie fast immer bei GS Modellen.

Am nächsten Tag ging es dann schon ans Zerlegen der Maschine.

Da ich der Meinung bin, das der Bestitzer einer Maschine schon wissen sollte, was er da hat, war die Besitzerin aktiv beim Schrauben dabei.

Der Zustand der Maschine war leider wie erwartet nicht so dolle.

Es ist Batteriesäure ausgelaufen und sie hatte anscheinend genug Zeit ihr zerfressendes Werk ordentlich zu verichten.

Hier sieht man schön, wie die Säure runtergelaufen ist und überall reagiert hat.

Richtung Luftfilterkasten ging es noch, aber die Sitzbank war fast komplett zerstört. Durch die Blechgrundplatte konnte man Zeitung lesen.

Im Luftfilterkasten sah es auch nicht wirklich toll aus. Rost wohin das Auge reicht.

Verbogene zubehör Fußrasten, geflickte Elektrik.... war ja zu erwarten.

Ok, das machen wir dann mal besser neu. Alles.

So ist schon mal ein bischen was an Teilen abgerupft. Bis dahin war es einfach.


Auch ohne Kristallkugel war abzusehen das die Schrauben an den Motordeckeln probleme verursachen würden.

An dem Deckel waren es schon mal 4 Schrauben die ausgebohrt werden mussten.

Na das sieht ja fein aus. Die Füßrasten hatten sich auch extrem gegen den Außbau gewehrt. Man sieht die völlig korredierte Aufnahme ganz gut.

Na super, der ganze Kupplungsausrückmechanismus ist total verschmockt. Ja ja viel Kettenfett hilft viel : (

Kupplungsdeckel und Zündungsdeckel sind ab. Aber auch hier mussten Schrauben ausgebohrt werden. Bremspedal und Fußrasten leißen sich auch nur mit Gewalt dazu überreden sich vom Rest zu trennen.

Hier noch mal ein Überblick über das ganze Elend.

Hier zeichnet sich schon ab, das ich wirklich jedes Teil des Motorrades in die Hand nehmen muss. Prüfen, eventuell wieder Herstellen oder erneuern.

Irgendwann war dann aber soweit alles zerlegt, in Tüten verpackt, sortiert und eingelagert.

Auch auf der Werkbank sah das nicht viel besser aus. Da wartet richtig viel Arbeit.

Solche netten Überraschungen, wie das Innenleben aller Blinker erheitern das Schraubergemüht nicht wirklich. Aber der Patient kann geheilt werden.

Die Nadelkäfige der Schwinge machten in ihrer Weigerung ihren Platz zu verlassen keine Außnahme. War ein furchbarer Akt die Käfigschalen aus den Sitzen zu bekommen ohne selbige zu beschädigen.

Aber irgendwann waren sie raus. Die neune Lager sind eingebaut, die Schwinge fertig für den Lacker.

Entschichtet, entrostet, gespachtelt und nun grundiert. Alles was Lack hatte wurde entschichtet und mit neuem Lackaufbau versehen.

Die kleinen Teile hab ich selber lackiert. Die größeren sind mangels Lackierkabine in fremde Hände gegeben.

Anlasserdeckel in Alusilber frisch lackiert.

Den Tank habe ich entschichtet. Zum einen wollte ich wissen, ob der schon mal gespachtelt wurde. Wurde er nicht. Zum anderen musste ich die kräftigen Roststellen an der Aufnahme für das Tankemblem entfernen.

Die Rücklichtplatte wurde lackiert. Das Gehäuse im Ultaschallbad gerreingt, mit feinster Schleifpaste außen geschliffen und poliert. Sieht aus wie neu oder besser : )

Kleine Polierorgie der Motordeckel ; )

Die Deckel ließen sich sehr schön wieder herstellen und schöner machen als sie das Werk verlassen haben.

Kleine Herausforderung war das Ölschauglas nach fast 30 Jahren wieder klar zu bekommen. Aber ich habs geschafft.

Der Limadeckel erstahlt in neuem Glanze.

Die großen Deckel mal zusammen.

Estethik pur. Erkennbare Funktion in Form... das ist Design.

Ich find solche Formen einfach nur schön. Schade das sowas heute nicht mehr gebaut wird.

Auch von innen habe ich den Deckel einigermaßen wieder hin bekommen.

Der Kupplungsausrückmechanismus ist wieder deutlich geschmeidiger geworden.

Schalt- und Bremshebel waren ohne Neuverchromung weiter benutzbar.

Selbst die Showa Federbeine waren nach Reinigung und Politur fast wie neu.

Die Teile vom Lacker sind fertig. Sehr saubere Arbeit. Der Rahmen sieht sehr gut aus.

Auch die Schwinge ist klasse lackiert.

Das STänderwerk hab ich selber gelackt und war schon fertig als die Teile vom Lacker gekommen sind.

Als erstes wurde der Hauptständer montiert.

Das wichtigste Element, wenn die Maschine auf eigenen Rädern stehen soll.

Auch die Gabel musst zerlegt werden.

Was da aus dem Gabelholm tropft sah so aus....

... was immer das war, es musste raus.

Federn und Simmeringe waren im gutem Zustand, so wurden nur die Lenkkopflager getauscht. Es versteht sich von selber, das auch diese Lager nicht breit waren sich aus ihren alten Sitzen zu lösen. Ganz besonders die Lagerschale im Rahmen musste ich mit dem Drehmel vorsichtig aufscheiden ohne den Lagersitz zu beschädigen. War eine Operation für angehende Chirurgen.

Radlager waren tadellos. Die Bremszangen und Bremsscheibe habe ich auch kontrolliert, aber auch da war eine Revision nicht erforderlich. Was an Lack da war wurde neu Lackiert. Somit war Rad, Gabel und Bremse vorn fertig zum einbau.

Am Hinterrad war auch alles soweit ok. Ruckdmpfer, Simmeringe , Bremsscheibe usw. alles in Ordnung. Neues Kettenblatt wurde ausgezogen und die Teile gereinigt, poliert und gelackt. Hinterrad ist fertig zum Einbau.

Der Einbauen von den fertigen Teilen macht dann schon viel mehr Spass : )

Schwinge, Federbeine, Kette, Kettenspanner sind montiert.

Radeinbau, mit schönen saubernenfast neuen Teilen reine Formsache.

So steht sie dann nach über 5 Monaten wieder auf ihren eigenen Rädern. Ich hab noch schnell den Lenker und den Haubtbremszylinder angebaut. Die Revision des Hauptbremszylinders hat keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Es ist nur ein neues Bremsflüssigkeitbehältniss und ein neuer Deckel eingebaut worden.

Hinterradbremse war auch ok. Selbst die Beläge waren noch gut. So blieb es bei der Revision und den Aufhübschungen.

Auch beim Hinterradbremszylinder gab es nicht zu tauschen. Etwas Lack, eine neues Bremsflüssigkeitsbehältniss und natürlich einen neuen Schlauch, sowie einen neuen Deckel.

Bremspedal ist montiert, somit das Wichtigste eingebaut, Räder und Bremsen.

Als Farbe ist ein H-D Lack " Mirage Orange " 3 Schicht Perleffekt von meiner Frau gewählt worden.

Der Farbton ist nur sehr schwer mit der Kamera einzufangen. Aber sieht einfach umwerfend aus : ))

Einfach nur .........

Mal schnell dranstecken und träumen.....

Die Sitzbank ist zurück vom Sattler. Unsere Sattlerin konnte die Seitenwangen mit den Ornamenten erhalten. Diese Ornamente sind nur auf dem Sondermodell und es wäre sehr schade gewesen, wenn die verschwunden wären. Übrigens war Weltweit kein orig. Bezug mehr aufzutreiben. Die angebotenen Bezüge waren nicht akzeptabel, da einfach nur glatt, ohne das schöne Waffelmuster.

Ornament hinten auf der Sitzbank.

Rechte Seite

Ist wirklich sehr schön geworden und wie das Original.

Motor ist fertig zum einbau.

Motor ist Teils neu gedichtet worden. Aber war nicht komplett auf. Die GS Motoren sind , wenn man sie nicht quält, extrem haltbar. Daher war eine Überholung des gesammten Motors nicht notwendig.

Zur gleichen Zeit hab ich meinen GS750 Motor gemacht. Der wurde genearlüberholt. 1`te Kolbenübergröße,Bohren-Hohnen, Zylinderkopf leicht überfräst, neue Ölpumpe, neue Steuerkette,Kupplung usw. Der Motor hatte gute 250.000 Km runter, wobei ich damit über 200.000 Km gefahren bin. Und eigentlich wäre die erste Kolbenübergröße noch gar nicht fällig gewesen. Ventile, Nochenwellen, Buchsen, Kolben alles noch in den Werksspezifikationen. Ein unkapputbarer Motor.

Das Antriebsaggregat ist wieder an seinen Platz gekommen. Einige andere Teile sind verbaut, wie Schutzblech hinten, Sissibar uvm.

So nach und nach sieht es schon wieder wie ein Motorrad aus.

Soweit fertig, der letzte große Motordeckel kann drauf.

Mal einige Teile zusammengesteckt und die beste Ehefrau von Allen kann das erste Mal probesitzen .

Der Luftfilterkasten erstrahlt in neuem Glanze.

Nach viel schleifen, grundieren, lackieren und einigen Litern Kunstoffreiniger und Kunstoffauffrischer kann man den Kasten auch wieder einbauen.

Auch den Batteriekasten habe ich wieder hinbekommen. Rechts ist der Gleichrichter. Da ging dann nicht mehr viel mit Oberflächenverschönerung. Aber das Teil funktioniert und wäre im Austausch sehr sehr teuer geworden. Es wurde weit über 200 € für das Teil verlangt. Und nur aus optischen Gründen war es dann doch zu teuer.

Auch ein Teil in dem mehr Arbeit steckt als man so denken mag. Da der orig. Tacho leider eine Schraube innen losgerappelt hatte war er nicht mehr zu verwenden. Also habe ich aus meinem Sortiment einen GS750 Tache so umgebaut, das er passt. Dazu hat das Cockpit literweise Kunstoffauffrischer aufgesaugt. Alle Birnchen sind ersetzt und so war es dann irgendwann fertig zum Einbau.

Das gleiche Spiel bei den Lenkerschaltern. Leider ist das Ergebniss recht schwer mit der Kamera einzufangen, aber die Teile sehen aus wie neu.

Die Wiederherstellung der Elektrik war Frauensache. Der Arbeisplatz im Wohnzimmer kurz vor Heiligabend.

Ordentlich vertüddelt. Die Schmelzsicherungen wurden durch Sicherungsautomaten ersetzt. Alle Kabel sind ordentlich verlötet, mit Schrumpfschlauch und Schutzschläuchen versehen. Und funktioniert natürlich.

Batteriekasten, Lufikasten, Elektrik insklusive Zündung sind eingebaut.

Damit die Batterie nicht so viel Vibrationen ab beekommt, hab ich noch festes Mossgummi verbaut. Auch den weissen Durchlauf für den Batterieenlüftungsschlauch konnte ich retten.

Das ein oder andere Kabel muss noch angeschlossen werden. Inzwischen sind auch neue Fußrastengummis nebst Fußrastenträger verbaut.

Cockpit Verkabelung und Handschalter sind nun auch angeschlossen.

Cockpit ist komplett angebaut. Lampe , Blinker usw. sind auch fertig.

Alle Funktionen des Cockpits sind wieder Hergestellt. Sogar die Ganganzeige funzt wieder. Tankinhalt wird auch sauber angezeigt.

Neue Reifen sind drauf, da er Alte einen Nagel drin hatte, den ich nicht gesehen hatte. Etwas schwerer gestalltete sich die Suche nach einer original Auspuffanlage. Da bei der Maschine ein Zubehörauspuff verbaut war, der normal an eine GS550 Straßenmaschine gehört, wollte ich das Original wieder herstellen. Leider habe ich lange lange Zeit vergeblich in der ganzen Welt nach einer akzeptabelen Anlage gesucht. Nix. Nur 100% Rost. Bis ich bei einem Holländischen Spezi für die alten GT Suzis fündig wurde. Bilder wiesen einen guten Zustand aus, der Preis war ok, also gekauft. Als das Paket dann ankam, war ich über den Zustand der Anlage höchst erfreut. Sah super aus. Da die äußeren Krümmer verschweißt sind. war dann schnell klar, das es sich um eine nie benutzte origal Suzuki Anlage handelte inkl. der inneren Doppelwandigen Krümmer. Die Freude war wirklich riesig, denn nur mit der Anlage war die Suzi wieder Original. Man muss auch mal Glück haben. Das "Revolver" Design war ein Markenzeichen der Suzuki GS Softchopper Baureihe.

Bei der "kleinen" 550 war der Revolver nur ein Zierblech. Die Modelle ab 750 ccm waren die Revolverlöcher auf und das Mittelloch zu.

Die fehlenden Hitzeschutzbleche haben wir dann noch im Internet gefunden. So war die Auspuffanlege komplett.

Fertig.

Die letzten Fotos im Arbeitszimmer.


Nach über 7 Monaten intensiver Bauzeit war es dann soweit, die Maschine durfte raus.

Insgesammt sind für gut 2000 € Teile gekauft worden, der Lacker und Sattler wurde davon bezahlt. Unzählige Teile habe ich meinem Suzi Teilelager entnommen. Nicht eingerechnet sind auch Verbrauchsmaterialien wie Schleifpapiere, Fett, Schmiermittel usw.

Die Maschine lief sofort ohne Probleme, also war die erste größere Fahrt zur Abnahme durch die Graukittel

Da ich immer sehr viel Pech mit den "Herren mit den Grauen Kitteln" habe, ging die Maschine auch nicht direkt beim ersten Besuch durch die Abnahme. Irgendwie gerate ich immer an "Spezialisten" die mir irgendwas erzählen wollen, aber so gar keine Ahnung haben. Ich rege mich dann immer auf und fahre fast immer ohne Plakette weg. Daher fahre ich meistens zu einem anderen Anbieter, der auch mal Prüfer da hat, die sich auskennen und nicht nur dummes Zeug erzählen. Leider musste ich zu den Graukitteln, da es ein US Import war und vorher eine Drosselung auf 34 PS eingetragen war, bleib leider nur dieser Verein zum ersten Besuch über. Ein folgender Besuch einer anderen Organisation mit einem erfahrenen Prüfer für Motorräder war dann doch erfreulicher und so stand der Zulassung nichts mehr im Wege.

Ich finde es hat sich gelohnt. Die GS550L ist einen wunderschöne Maschine, von der es meines Wissen nur sehr wenige gut erhaltene Exemplare gibt.

Irgendwann werde ich meine GS750 Modelle fertig restaurieren, aber das ist eine andere Geschichte..............







 
     
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